Das internationale Finanzsystem ist gescheitert

  • DAS INTERNATIONALE FINANZSYSTEM IST GESCHEITERT (html)
    • Wirtschaftliche Phänomene beschreibt man gerne mit Metaphern, die mit Wasser zu tun haben: Geld »fließt«, Wohlfahrtsgewinne »sickern« zu den Armen durch, Geld»quellen« »sprudeln« oder »versiegen«, Kapital »strömt« …

      Deshalb lässt ein erster Blick auf die internationale Finanzwirtschaft viele an einen Wasserfall denken - ebenso wie die Öffentlichkeit in reichen Ländern meistens davon ausgeht, dass es einen Abfluss ihrer Steuergelder in arme Länder in der Form von Hilfen gibt. Aber das herabstürzende »Wasser« erreicht die Armen nicht. Es fließt bergauf. Das Netzwerk Social Watch verwendet deshalb dieses von der Radierung »Wasserfall« von MC Escher inspirierte Bild als Metapher für die globale Finanzarchitektur. Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) spielen noch immer eine herausragende Rolle, obwohl sie ihre ursprünglichen Ziele - finanzielle Stabilität, Vollbeschäftigung und Entwicklung - nicht verwirklichen helfen konnten. Statt dessen wird Kapital aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen abgezogen und in die internationalen Finanzzentren gelenkt, wo es ohnehin im Überfluss vorhanden ist.
      Das internationale Finanzsystem brach 2008 fast zusammen. Die Kreditquellen versiegten und die Rezession griff von den reichsten auf die ärmsten Volkswirtschaften über.

      Weltweit sind mittlerweile über 10.000 Milliarden US-Dollar an Subventionen und Steuererleichterungen an Konzerne, Banken und wohlhabende Einzelpersonen geflossen, haben aber meist nicht zu neuen Krediten oder die Produktion fördernden Ausgaben geführt. Die Banken geben nur zögerlich Kredite und die Menschen sparen ihr Geld lieber. Wer arm ist, muss hingegen jeden Cent für das tägliche Überleben ausgeben. In die Armen zu investieren, wäre nicht nur gerechter, es könnte auch am ehesten die Wirtschaft ankurbeln.


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